Musik Geisenried (72 von 102)
Die Damentracht – traditionell, stilvoll und seit über 30 Jahren im Einsatz
Blau wie das Allgäu?!?
Den ersten beiden Damen unserer Kapelle, Gabi und Ute, haben wir es zu verdanken, dass die Musikerinnen noch heute in einer wunderschönen Tracht spielen dürfen, die Alt und Jung gefällt. Ein Glück, dass die beiden schon vor über 30 Jahren einen guten Geschmack bewiesen haben! Wie es dazu kam und wie die Auswahl auf den blauen Rock und das rote Mieder gefallen ist, erfahrt ihr in diesem Bericht.

1990 bestand die Musikkapelle Geisenried aus insgesamt 38 Mitgliedern, doch darunter befanden sich lediglich zwei Frauen. Heutzutage kaum noch vorstellbar, wenn man bedenkt, dass über die Hälfte aller Mitglieder weiblich ist. In diesem Jahr wurde für die ganze Musikkapelle eine neue Tracht angeschafft und die Musikkapelle Geisenried musste zum ersten Mal zwei Frauen, Gabi und Ute, einkleiden. Der damalige Vorsitzende Reinhard Schmutzer war bereit, „seine beiden Damen“ bestens auszustatten.

Gabi und Ute machten sich auf nach Nesselwang ins Trachtengeschäft und ließen sich dort professionell beraten. Etwas anderes als die bis dahin klassischen, schwarzen Trachtenröcke sollte es sein. Die Auswahl fiel auf blaue, aufwändig gestiftelte Röcke mit viel Fülle und Schwung. Die blaue Farbe der Röcke gefiel den beiden Damen nicht nur gut, sondern bedeutete gleichzeitig auch eine Hommage an das blaue Allgäu: Denn tatsächlich wurde in unserer Gegend bis Mitte des 19. Jahrhunderts Flachs angebaut, dessen Blüten blau blühen.

Dazu wurden rote Mieder ausgewählt – im Farbton perfekt abgestimmt auf die roten Westen der Herren. Die kräftige rote Farbe wiederholt sich in den Strümpfen der Damen – ein inoffizielles Erkennungszeichen der Geisenrieder Musikermädls.

Die Schürzen mit ebenfalls roten Bändern gab es gleich in zweifacher Ausfertigung: Einmal für alltägliche Auftritte und eine feinere, seidene Variante für festliche Anlässe, wie Wertungsspiele oder Hochzeiten. Passend dazu wählten sie zusätzlich zwei Miedereinsätze und sowohl eine einfache Schnur als auch eine edle Kette zum Schnüren. Historische Vorbilder der roten Mieder mit Stecker und Silberschnürung stammen übrigens aus der Rokoko- und Empirezeit vor 1800.

Das kräftige, sich wiederholende Rot in unserer Tracht wurde während der Vorbereitungen in den letzten zwei Jahren zur Vereinsfarbe gekürt und gab den Farbton für unser Logo für das Bezirksmusikfest an.

Zum roten Mieder wurde bei festlichen und kirchlichen Auftritten ein sogenannter „Goller“ mit einer edlen Brosche getragen – ein Zierkragen, der den Halsausschnitt schick, aber doch geziemend verdecken sollte. Das Tragen der Goller wurde noch bis vor etwa zehn Jahren praktiziert.

Etwas ganz besonderes waren auch die Hüte, für die sich Gabi und Ute entschieden. Eigentlich sollten sie den Männerhut bekommen, wie es in vielen Kapellen damals üblich war. Aber das lehnten die beiden entschieden ab und es wurde extra nach historischen Vorbildern ein Damenhut entworfen. Genau diesen Hut mit der breiten Krempe und dem roten Ripsband tragen heute viele Musikerinnen im ganzen Landkreis. Besonders angenehm an diesen Hüten: An warmen und sonnigen Tagen sorgen sie für Schatten im Gesicht.

Für kühlere Tage wurde eine graue Trachtenjacke gewählt – wieder farblich passend zu den Jankern der Herren. Damit waren Gabi und Ute perfekt ausgestattet! Und auch wenn der ein oder andere männliche Musikerkollege die neuen Besonderheiten der Tracht als ungewohnt empfand, gab es viel positives Feedback.

Und die Herren?
Die männlichen Musikanten trugen früher einen schwarzen Anzug mit Fliege und ab den 50ern eine Schildmütze, die mit einer Lyra verziert war. 1966 präsentierte sich die Kapelle zum ersten Mal in einer einheitlichen Allgäuer Tracht. 1990 wurden auch die Herren neu eingekleidet: Sie bekamen neue rote Westen mit dicht sitzenden Silberknöpfen, braungraue Lodenjacken und schwarze Kniebundlederhosen mit Hosenträgern. Der bestickte Einsatz mit der Geisenrieder Pfarrkirche ist ein echter Hingucker. Dazu setzen sich die Männer einen Musikerhut mit silbergrauer Kordel auf.

Im Laufe der Zeit gab es kleine Änderungen: Anstatt Trachtenballarinas ziehen die Musikerinnen heute Haferlschuhe an. Der Stoff für die erste Bierzeltschürze reichte für die vielen neuen Musikerinnen, die in den 90er Jahren dazu kamen nicht aus. Deshalb ersetzte man diese zum Bezirksmusikfest 1998 durch einen ebenso qualitativ hochwertigen Stoff, der in größerer Menge verfügbar war. Aus Kostengründen wurden die Seidenschürze, der zweite Miedereinsatz, der Goller und die Brosche abgeschafft. Es war abzusehen, dass der Frauenanteil in der Kapelle weiter steigen würde.

Bei den Blusen erlauben wir uns heute mehr Auswahl, um allen Figuren gerecht zu werden. Unsere jungen Musikerinnen bekommen in ihren ersten Jahren ein kostengünstigeres schwarzes, stilvolles Dirndl – natürlich mit originaler Geisenrieder Schürze und Hut, wie es sich für die Musikerinnen unserer Kapelle gehört.

Es ist bemerkenswert, wie gut uns unsere Tracht noch nach über 30 Jahren gefällt und kein bisschen altmodisch wirkt. Im Gegenteil: Wir tragen sie mit Stolz und fühlen uns dabei pudelwohl. Dazu gehört auch, dass wir die Tracht mit viel Liebe pflegen, damit sie viele Musikerjahrzehnte übersteht. Danke Ute und Gabi, dass ihr schon damals viel Wert auf hochwertige Stoffe gelegt und einen guten Geschmack bewiesen habt!

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Am Christberger 4 a
87616 Marktoberdorf
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